Illustrationen prägen, wie Kinder die Welt wahrnehmen. Sie vermitteln Rollenbilder, kulturelle Merkmale, Emotionen und Machtverhältnisse – oft noch stärker als der Text.
Beim Sensitivity Reading für Illustrationen prüfe ich, ob die Bildsprache respektvoll, vielfältig und frei von stereotypen Darstellungen ist.

Bilder werden schneller wahrgenommen als Text – und sie bleiben länger im Gedächtnis.
Darum ist es besonders wichtig, dass Illustrationen:
keine negativen Klischees wiederholen
marginalisierte Kinder nicht exotisieren
keine unbewussten Verzerrungen transportieren
unterschiedliche Lebensrealitäten sichtbar machen
nicht „Tokenism“ betreiben (eine diverse Figur als Deko)
Ein einzelnes Detail – Hautton, Frisur, Körperhaltung, Kleidung – kann eine ganze Geschichte tragen oder ungewollt verletzen. Sensitivity Reading hilft, solche Nuancen bewusst und respektvoll zu gestalten.
Wie Kinder visuelle Botschaften wahrnehmen, wird unter anderem von UNICEF und ihren Leitlinien zu Kinderrechten thematisiert.
Körpersprache
Mimik
Machtverhältnisse
Objektivierung
Rollenbilder
korrekte Darstellung
konsistente Farbtöne
realistische Vielfalt
Vermeidung exotisierender Details
kulturelle Symbole
Alltagsgegenstände
Haarstrukturen
Accessoires
Kontext statt Klischee
kulturelle Marker
Gefahr von „ethnisch dekoriert“
realistische oder respektvolle Räume
passt die Bildbotschaft zur Textbotschaft?
transportiert das Bild eine andere (problematische) Aussage?
verstärkt das Bild Stereotype, die im Text NICHT stehen?
Ein diskriminierungssensibles Bildkonzept bedeutet:
weniger Risiko für negative Reaktionen
glaubwürdige Figurenwelten
professionelle Außenwirkung
sichere Publikationen für diverse Zielgruppen
eindeutige Hinweise für Illustratorinnen und Illustratorinnen
Viele Teams schreiben mir, dass sie „gar nicht wussten, worauf man achten muss, bis es erklärt wurde“.
1. Sie senden mir die bestehenden Skizzen, Reinzeichnungen oder Moodboards.
2. Ich prüfe sie nach klaren Kriterien (Ampel-System).
3. Ich mache konkrete Vorschläge, wie Bildsprache diverser und sensibler gestaltet werden kann.
4. Auf Wunsch bespreche ich alles in einem Abschlussgespräch oder begleite den weiteren Prozess.
Dazu gehören auch farbliche Anpassungen, Details, Perspektiven und Komposition.
Schwarze Kinder als „Hintergrundfigur“ statt Hauptfigur
Frisuren, die nicht realistisch oder stereotypisiert sind
Kinder mit Behinderung, die passiv dargestellt werden
kulturelle Kleidung ohne Kontext
Erwachsene immer männlich, Experten immer weiß
Figuren of Color, die im Körperbau kleiner, runder oder anders proportioniert sind
Diese Punkte entstehen selten bewusst, aber sie prägen die Wahrnehmung. Hinweise zu rassismuskritischer Darstellung finden sich auch bei der Amadeu Antonio Stiftung.
E-Mail: susannbeebooks@gmail.com
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